Dänemark schafft Hälfte aller öffentlich-rechtlichen Sender ab
In Dänemark kann man derzeit studieren, was passiert wenn die Rundfunkbeiträge gestrichen werden, wie auch hierzulande vielfach gefordert. Im Frühjahr dieses Jahres wurden die Beiträge abgeschafft. Stattdessen wurde auf ein steuerfinanziertes Modell umgestellt, das sich nach der Höhe der Einkommen richtet. Das klingt auf den ersten Blick sozialverträglicher als ein Beitragsmodell. Doch nun werden die Hälfte der öffentlich-rechtlichen TV-Sender geschlossen, von acht Radiostationen bleiben fünf übrig, hunderte JournalistInnen werden arbeitslos.
Die Handschrift der rechtsextremen Danske Folkeparti (Dänische Volkspartei), mit deren Duldung das liberalkonservative Regierungsbündnis besteht, ist deutlich erkennbar. So sollen sage und schreibe 48% der Musik im Radio dänischen Ursprungs sein. Mit den neuen Programmrichtlinien, die mit der DF ausgehandelt wurden, soll das Programm auch „christlicher“ werden. Bis is zu 400 Stellen werden nun gestrichen, so dass fraglich ist wie qualitativ hochwertige Berichterstattung aufrecht erhalten werden kann.
Dänemark zeigt: eine Steuerfinanzierung hölt die öffentlich-rechtliche und gemeinwohlorientierte Idee aus und trägt dazu bei, die Sender zu ruinieren und das freie Wort abzuschaffen.