#ARD und #ZDF: Programmprioritäten und -kosten
Laut 21. KEF Bericht 2018 sanken die Erstsendungen in der Prime-Time (19:00-23.00 Uhr) bei der ARD und ZDF in den vergangenen Jahren. Die „Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs“, KEF, für ARD und ZDF ist eine unabhängige Kommission, die in regelmäßigen Abständen den Mittelbedarf der Sender und die Höhe der Rundfunkbeiträge prüft.
Zwischen 2007 und 2018 verringerten sich die Erstsendungen im Ersten (ARD) von 87,6% auf 83, 4%. Beim ZDF von 85,6% auf 84,7%.
„Das Erste Programm zeigt hinsichtlich der Erstsendeminuten eine deutliche Vorrangstellung für das Ressort „Politik und Gesellschaft“.“ Mit deutlichem Abstand folgen die Ressorts „Familie“, „Sport“, „Unterhaltung“ und „Spielfilm“ (s. Abb. 4)…. Der finanziell bedeutendste Programmbereich ist im Ersten Programm „Sport“ mit 443,8 Mio. €. … Die höchsten Selbstkosten pro Erstsendeminute verzeichnet beim Ersten Programm das Ressort „Fernsehspiel“, gefolgt von „Spielfilm“, „Sport“, „Musik“, „Unterhaltung“ und „Kultur und Wissenschaft“.“, so der KEF-Bericht (S. 52).
Was bedeutet das? Zunächst kann festgestellt werden, dass die Verringerung der Erstsendungen wohl mit der Erhöhung der Wiederholungen einhergeht, denn gesendet wird im Vollprogramm also durchgängig. Die Tendenz zu weniger Erstsendungen hat sich bei der ARD deutlicher gezeigt als beim ZDF, das allerdings auf einem grundsätzlich niedrigeren Niveau rangiert. Zweitens ist der Anteil an Erstsendungen dennoch recht hoch. Drittens überraschen die Programmprioritäten „Politik und Gesellschaft“. Diese sind diese recht teuer zu produzieren (300 Mio € pro Sendeminute) und die Anzahl der Erstsendeminuten ist mit 120.000 mit die höchste. Die ARD investiert die Rundfunkbeiträge deutlich in Politik und Gesellschaft, auch Sport. Unerwartet dürften die großen Investitionskosten in qualitätvolle Filme wie in der Reihe Fernsehspiel sein. Hier liegt die Zahl der Erstendeminuten bei 10-30.000 bei etwa gleichen Kosten (Stand 2016).
Ähnlich das ZDF. Auch hier genießt der Programmbereich „Politik“ die höchste Priorität. Der finanziell bedeutendste Programmbereich ist auch hier „Sport“ (385,8 Mio), gefolgt von “ „Fernsehfilm/Serie I (Krimis u.a.) und II (Melodramen u.a.)“. Es folgen „Politik“ und „Aktuelles“. Die höchsten Selbstkosten pro Erstsendeminute wendet das ZDF für das Ressort „Fernsehfilm/Serie II“ auf, gefolgt von „Fernsehfilm/Serie I“ und „Sport“.“
Fazit: Aus dem KEF-Bericht geht hervor, das Wiederholungen leicht zunehmen, und dass in Sport aber auch in Spielfilme und Politik und Gesellschaft viel investiert wird, wobei letzere aus Selbstkosten, u.a. Rundfunkbeiträgen, finanziert werden.