#Zapp: #MeTwo-Debatte: Vielfalt im Journalismus selten – Rassismus verbreitet
Das NDR-Medienmagazin ZAPP widmet sich einem wichtigen Thema – endlich, möchte man sagen. Denn Rassismus ist leider ein weit verbreitetes Problem in der Mitte der Gesellschaft. Laut „Mitte-Studien“ haben etwa 20-25% der Bevölkerung ein verfestigtes rechtsextremes Weltbild. Wenig wurde bislang über die Opfer von Alltagsrassismus gesprochen. Nun bündelt der Twitter Hastag #MeTwo Erfahrungen der Betroffenen.
ZAPP sendet anlässlich der Debatte eine Reihe von Beiträgen und Interviews zum Thema – und tatsächlich recht selbstreflektiert, denn auch in der ZAPP-Redaktion mangelt es an vielfältigen Perspektiven. Damit steht sie nicht alleine da, denn durchschnittlich arbeiten in Deutschland 3-5% Journalist*innen mit einer Migrationsgeschichte – obwohl 21% der Bevölkerung eine solche zugeschrieben wird. Der Mittelschicht-Habitus der professionellen Bildungselite, der auch die meisten Journalist*Innen angehören, wurde bisher noch zu wenig bedacht. Er führt dazu, dass in Nachrichtenredaktionen mit den immer gleichen Perspektiven auf Themen wie Migration oder Regionen wie den Nahen Osten geschaut wird.
Seit Jahrzehnten weisen Medien- und Kommunikationswissenschaftler auf diese Defizite hin – es wäre gut, wenn nun endlich eine ehrliche und selbstkritische Debatte angestoßen wäre. Das Thema Hate-Speech, institutioneller und Alltagsrassismus gegenüber Journalist*innen gehört zu dieser Debatte.