Integrationsbeauftrage nur in zwei öffentlich-rechtlichen Anstalten

Jeder der ca. 40 Mio. Haushalte in Deutschland beteiligt sich mit seinem Rundfunkbeitrag am Gebührenaufkommen – also auch jene 20% der Bevölkerung, welchen statistisch gesehen eine Migrationsgeschichte zugeschrieben wird. Doch nur in zwei der neun ARD-Anstalten gibt es einen Integrations- bzw. Diversity-Beauftragten, nämlich in WDR und SWR.

Der WDR sieht sich als Vorreiter und hat bereits seit zwölf Jahren die Stelle eines Integrationsbeauftragten der Intendanz angegliedert. Im Vordergund stehen Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung rund um das Thema Integration auf der Homepage des Senders. Leider finden sich keine Kontaktdaten des Integrationsbeauftragten Dr. Gualtiero Zambonini, so dass er kaum als Ansprechpartner für Einwanderer und andere Minderheiten fungieren kann.

Der SWR geht auf seiner Homepage kanpp auf die Aufgaben des Integrationsbeauftragten Prof. Dr. Karl-Heinz Müller-Braun ein. Der Sender erweist sich hier als bürgernah und transparent, denn es werden die Postadresse, die Telefon- und Faxnummer sowie ein Mailformular zur Verfügung gestellt. Einer Kontaktaufnahme steht somit nichts im Wege.

Im Hessischen Rundfunk (hr), Bayerischen Rundfunk (BR), Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), Saarländischen Rundfunk (SR), Radio Bremen (RB) und dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) gibt es keine Integrations- bzw.  Diversity-Beauftragte, die sich für die Belange der gesellschaftlichen Minderheiten in der jeweiligen Rundfunkanstalt einsetzen. Der NDR hat ein Problem immerhin schon erkannt. Im ZDF ist ein Mitarbeiter mit dem Thema Diversity betraut, im Netz taucht er jedoch nicht als Ansprechpartner für Minderheiten auf.

Fazit: Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben auf dem Weg in die pluralistische bzw. Einwanderungsgesellschaft Deutschland noch viel Arbeit vor sich.

 

 

 

16. Februar 2015 von Christine Horz
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