#HöckebeiJauch: Moderatorenversagen

Am letzten Sonntag war der Thüringische AfD-Politiker Björn Höcke im ARD-Talk „Günther Jauch“ eingeladen. Thema der Sendung war „Pöbeln, hetzen, drohen – wird der Hass gesellschaftsfähig?“ Davon abgesehen, dass Höcke sich mehrfach selbst diskreditierte – eine Deutschlandflagge sollte wohl seine extreme Vaterlandsliebe symbolisieren, war aber verkehrt herum aufgehängt – bot Jauch eine schwache Vorstellung, wie auch Sabine Schiffer im Interview mit dem Tagesspiegel deutlich macht. Dass Leute wie Höcke in das öffentlich-rechtliche Fernsehen eingeladen werden ist in einer Demokratie nicht das Problem. Sie sollten jedoch auf kompetente Moderatoren treffen, die ihnen Paroli bieten können. Jauch, der eher dem People-Talk zuzurechnen ist und damit der Unterhaltung, hatte kaum etwas vorzuweisen, um Höcke argumentativ zu entkräften. In der Talkrunde war auch die Panorama-Moderatorin und Leiterin des Ressorts Innenpolitik beim NDR Anja Reschke geladen. Sie konnte die Mängel Jauchs durch „beherztes Eingreifen“ zumindest teilweise ausgleichen. Ein weiteres Problem mit rechten Meinungsführern ist, dass in den Medien nach solchen Einladungen verstärkt über sie gesprochen wird – statt beispielsweise über die immer zahlreicher werdenen Opfer rechter Gewalt.

 

21. Oktober 2015 von Christine Horz
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