#ZDF: Fernsehräte erhalten mehr Sitzungsgeld

Die Fernsehräte des ZDF sollen künftig dreimal mehr Sitzungsgeld erhalten wie bisher. Statt ca. 50 € sollen sie 150€ bekommen. Irritierend ist nicht unbedingt die Höhe der Aufwandsentschädigung, bedenkt man, was Bahntickets beispielsweise von Berlin nach Mainz kosten und was andere Rundfunkräte erhalten.

Vielmehr löst die Begründung, man wolle mit der Erhöhung die zahlreichen Schwänzer an den Sitzungstisch ins ZDF locken, ärgerliches Staunen hervor. Das ZDF veröffentlicht die Liste mit der Teilnahmehäufigkeit im Jahr 2015. Daraus geht hervor, dass Markus Söder (CSU) und Yasmin Fahimi (SPD) nie teilgenommen haben. Auch Dr. Hans-Ulrich Anke, Präsident des Kirchenamtes der evangelischen Kirche hat nicht gerade durch Anwesenheit geglänzt, genau wie Katrin Budde, Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt (38% Teilnahme).

Denkt das ZDF, dass Markus Söder (CSU), Yasmin Fahimi (SPD) und Co. auf 100 Euro mehr angewiesen sind? Offenbar nehmen die notorischen Fernbleiber die Arbeit in dem wichtigsten Aufsichts- und Kontrollgremium nicht ernst oder haben kein Interesse daran, die Allgemeinheit zu vertreten. Wenn dem so ist, sollten sie diese Stellen öffentlich ausschreiben, damit dem Beitragszahlenden kein Schaden entsteht. Berufspolitiker scheinen besonders anfällig für die Schwänzeritis. Das verwundert kaum, dürfte auch die Zeit fehlen, an bis zu 16 Sitzungen pro Jahr teilzunehmen. Als Konsequenz sollte die Zahl der Politiker in den Gremien weiter reduziert werden.

06. Juni 2016 von Christine Horz
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