Mehr Transparenz bei ARD und ZDF gefordert

Während des „Mainzer Medien Disputs“ in Berlin fordern prominente Medienrechtler mehr Transparenz bei ARD und ZDF, wie der Branchendienst  epd-medien berichtet. Dieter Dörr von der Universität Mainz stellte fest, dass in der aktuellen Medienwelt der öffentlich-rechtliche Rundfunk mehr denn je gebraucht würde, um demokratische Werte in eine sich weiter ausdifferenzierende Gesellschaft zu vermitteln.

Allerdings müssen ARD und ZDF beim Thema Transparenz deutlich nachlegen. Zunächst sollten sie begreifen, dass sie als öffentlich-rechtliche Anstalten keine Unternehmen seien – und deshalb Transparenzpflicht bestünde. Insbesondere gelte das für die Sportrechte, deren Kosten nicht vollständig über Werbung refinanziert werden können. Da die Zuschauer*innen durch ihre Rundfunkbeiträge beispielsweise die Champions League mit 10 Mio. Euro mitfinanzieren, bestünde ihnen gegenüber Rechenschaftspflicht, so der Freiburger Staatsrechtler Friedrich Schoch.

Zudem sollten die veröffentlichten Daten vergleichbarer werden, so dass das Publikum mit der Transparenz auch etwas anfangen kann. Jörg Langer, der aktuell eine Studie vorbereitet verwies darauf, dass Sportrechte zwar 30 Prozen der Kosten aber nur 6 bis 7 Prozent der Sendefläche ausmachen. Diese Diskrepanz ist aber momentan für die Zuschauer*innen nicht in Zahlen nachvollziebar.

Somit ist eine der Hauptaufgaben der Sender umrissen, nämlich Transparenz zuschauergerechter zu gestalten. Denn gerade weil öffentlich-rechtliche Sender keine Unternhemen sind und weil sie eine öffentliche Aufgabe zu erfüllen haben, kann Transparenz als Teil des Bildungauftrags verstanden werden.

16. November 2016 von Christine Horz
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