#Programmbeschwerde: GEW Erlangen sieht Programmgrundsätze bei TTIP Berichterstattung verletzt

Die GEW-Erlangen hat eine Programmbeschwerde an die ARD geschickt, weil sie die Programmgrundsätze durch die Berichterstattung über die TTIP-Proteste verletzt sieht. In der Tagesschau, 20 Uhr, der meistgesehenen Nachrichtensendung in Deutschland, wurde am 17.09.2016 in der Anmoderation von „zehntausendfachem“ Protest gesprochen. Tatsächlich nahmen an den Großdemonstrationen gegen das Freihandelsabkommen in über 7 Städten aber zwischen 200.000 (Polizeiangabe) und 320.000 (Veranstalter) Menschen teil. Der GEW-Erlangen kritisiert die Diskrepanz zwischen „Zehntausenden“ und mehreren hunderttausend TeilnehmerInnen als tatsachenwidrig. Interessant ist die Antwort des NDR-Chefredakteurs Aktuelles, Kai Gniffke.

„Angesichts der laut Polizeiangaben gesicherten Teilnehmerzahl von rund 200.000 hätte auch die Möglichkeit bestanden, von ‚Hunderttausenden Demonstranten‘ zu sprechen. Diese Formulierung hätte aber eine tatsächliche Zahl von 500.000 oder mehr suggeriert. Die Redaktion hat sich bei der Abwägung entschieden, die sichere Formulierung ‚Zehntausende“ zu verwenden und gleichzeitg die Schätzungen der Veranstalter ausdrücklich zu nennnen“.

Wie Herr Gniffke darauf kommt, dass Hunderttausende „500.000 oder mehr“ suggerieren, und warum er die Formulierung „Zehntausende“ trotz bestätigter Polizeiangaben von 200.000 für „sicher“ hält, hat er nicht verraten.

 

 

 

01. Dezember 2016 von Christine Horz
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