ZDF-Fernsehrat erteilt Rüge wegen Manipulationen bei Rankingshow. Ukraine Berichterstattung wird hingegen gelobt.
In seiner jährlichen Sitzung am 19.9.2014 rügt der ZDF-Fernsehrat die Manipulationen in der Rankingshow „Deutschlands Beste“ – es ist erst die zweite Rüge in der Geschichte des ZDF. Für Intendant Bellut war es „völlig überraschend“ und „rätselhaft“, wie es zu der Verfälschung des Rankings kommen konnte. Eine Untersuchung der Motive, die zu dem Skandal geführt hatten, wurde vom Fernsehrat nicht vorgenommen, wie der Fernsehratsvorsitzende Ruprecht Polenz auf Nachfrage in der Pressekonferenz in Berlin eingestehen musste. Auch der Abschlussbericht des ZDF zum Skandal, der offenkundig den Ablauf der Manipulation nicht richtig widergab, wurde vom Fernsehrat nicht hinterfragt.
Das Beispiel der manipulierten Rankingsshows zeigt, dass der Fernsehrat seine Kontrollfunktion offenbar nicht ernst genug nimmt. Die notwendige und umfassende Aufarbeitung der Manipulationen durch das Gremium fand nicht statt. Vielmehr wurde, auch in der Pressekonferenz, die demonstrative Nähe zwischen Intendanz und Fernsehrat deutlich. Hier bedarf es eines Gremiums, dass auch Stimmen von außerhalb der Sender bündelt und Stellung zum Programm nimmt.
Anders als der ARD-Programmbeirat lobt der ZDF-Fernsehrat unbeirrbar die Krisenberichterstattung des ZDF zum Ukraine-und Gaza-Konflikt – auch wenn der Intendant, wie er sagte, eine Vielzahl von Beschwerden zu diesem Thema erhalten hatte. Das selbst rennomierte Medien und Korrespondenten eine, wenn nicht propagandistische, anti-russische, so doch zumindest nachlässige Berichterstattung von ARD und ZDF rügen, stört weder das Kontrollgremium Fernsehrat noch den ZDF-Intendanten.
Zudem richtet das ZDF eine Arbeitsgruppe Transparenz ein. Auf Nachfrage anwesender Journalisten wurde jedoch deutlich, dass das ZDF „pokert“, also wie beispielsweise bei den Sportrechten aus Wettbewerbsgründen mit „verdeckten Karten“ spielt. Wann und was transparent wird, entscheidet also das ZDF.