#Publikumrat als Gegenstand einer Studie
Der Journalist Fritz Wolf hat für die Otto-Brenner-Stiftung neue Formen der Medienkritik und die sich wandelnde Selbstwahrnehmung des Publikums sowie mögliche Ursachen unter die Lupe genommen. Die Untersuchung „Wir sind das Publikum“ ist inspiriert von Initiativen wie dem Publikumsrat und greift zentrale Argumente auf. Dazu gehört die Forderung nach einem nachhaltigen Dialog zwischen Sendeanstalten und Publikum sowie den Vorschlag der Einrichtung von Ombudsleuten nach dem Schweizer Modell in den öffentlich-rechtlichen Sendern in Deutschland, die auch im abgedruckten Interview mit der Gründerin des Publikumsrats, Dr. Christine Horz, bekräftigt werden.
Die Studie bietet insgesamt einen guten und differenzierten Einstieg in das Thema. Sie legt den Fokus vor allem auf inhaltliche Medienkritik unterhalb regulatorischer Veränderungen. Der Druck von außen kann aber nur einen Teil der stärkeren Einbindung des Publikums sein. Verbesserte Medienbildung gehört ebenso dazu wie strukturelle Änderungen. Dazu gehören rotierende Sitze für Publikumsvertreter in den Gremien, die keinem der großen Verbände angehören. Diese Demokratisierung der öffentlich-rechtlichen Medien ist nötig, um wirklich mitbestimmen zu können – und ihre Transparenz und Akzeptanz zu verbessern.