Medienhype als Ablenkungsmanöver?
Die Vorkommnisse in Köln stehen ganz oben auf der Medienagenda – auch in den öffentlich-rechtlichen Sendern wie dem ZDF, das heute ein Spezial sendete – und durch die Nennung der vermeintlichen Herkunft der Täter medienethische Richtlinen (Ziffer 12.1 des Pressekodex) verletzte.
Ohne hier zwei Themen gegeneinander ausspielen zu wollen, fällt doch auf, dass die Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte kaum dieselbe Aufmerksamkeit erringen. Flüchtlinge, die vor Krieg und Terror flohen, werden nun Opfer von Attacken und sind in Deutschland vom Tod bedroht. Es wurden bereits einige Menschen verletzt , wie erst vorgestern. Doch die mediale Berichterstattung beschränkt sich weitgehend auf Kurzmeldungen des nächsten Anschlags. Stattdessen werden Flüchtlinge zu Tätern erklärt, ohne die genauen Umstände der sexuellen Übergriffe in Köln überhaupt zu kennen.
Was muss noch passieren, damit die öffentlich-rechtlichen Medien diese Anschläge investigativ recherchieren und darüber umfassend berichten – und zwar nicht nur ereignisbezogen, sondern auch über die Hintergründe, Täter bzw. Tätergruppen etc.?
Hier nochmal zur Erinnerung: