#Medienkritik: massenmediale Berichterstattung zu eng an Politik angelehnt
Der rennomierte Journalist David Goeßmann geht in seinem ausführlichen Interview mit Jens Wernicke in den Nachdenkseiten auf die Berichterstattungsstrategien der Massenmedien ein. Goeßmann bezieht sich auf seinen Beitrag im Buch ARD, ZDF & Co. Er differenziert anhand von Beispielen wie der Griechenland-Krise damit die platten rechstnationalen „Lügenpresse“-Vorwürfe und plädiert für eine sachliche und gut fundierte, progressive Medienkritik. Diese sei nötig, da Massenmedien alleine heute nicht mehr ausreichten, um ein umfassendes Bild der Geschehnisse zu bekommen, weil sie sich zu eng an die politische Großwetterlage anlehnen, so Goeßmann. Die Qualität würde dabei meist auf der Strecke bleiben. Gerade im Hinblick auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist dieser Befund mehr als bedenklich, soll er doch im Idealfall die mediale Grundversorgung sicherstellen. Goeßmann fordert die Zivilgesellschaft auf, selbst aktiv zu werden und sich mit sachlichen Argumenten in die Debatten einzubringen. Alternative Medien seien eine Möglichkeit, eine kritische Haltung einzunehmen und die Meinungsbildung zu bereichern.