#zdfheutejournal: Empfehlung zum Nicht-Wählen?

Die Nachrichtensendung ZDF heute-journal vom 23.2.2016 lässt alle politisch Interessierten und engagierte Bürger aufhorchen. Im Beitrag „Ratlosigkeit im bürgerlichen Wählerlager“ geht die Nachrichtenredaktion des ZDF auf die vermeintlichen Ursachen für den Zulauf zur fremdenfeindlichen AfD ein. Angeblich spalte die Flüchtlingsfrage die bürgerliche Mitte, so dass sich zwischen CDU und AfD eine Lücke auftue. In dem Beitrag von Christian Kirsch wird aus dem nachweislichen Rechtsruck in der bürgerlichen Mitte flugs ein Linksruck der CDU, der aus Wählern Nicht-Wähler mache. Es folgen eine Reihe von Suggestivfragen an eine Professorin. Ohne konkrete Daten zu nennen, bestätigt sie die These, dass  als  Alternative für diese Wählergruppe entweder die AfD oder das Nicht-Wählen in Frage komme. Im Anschluss wird eine Grafik eingeblendet, in der der schwarze CDU-Balken nach links rückt. Und weiter mit einer Suggestivfrage:

„In Zeiten, in denen die Union weit wie nie nach links tendiert, tun sich Lücken auf, im bürgerlichen Lager. Wählen gehen, als erste Bürgerpflicht, so sieht man das im bürgerlichen Lager. Doch was tun in diesen Zeiten, in der Wahlkabine?“ Die Flüchtlingspolitik als vermeintlich Ursache eines angeblich ernüchterten bürgerlichen Lagers? Tatsächlich stellen führende Migrationsforscher klar: der Abschottungspolitik sind rechtliche Grenzen gesetzt, Merkel beweist somit, dass sie die unabweislichen Tatsachen anerkennt. Die Flüchtlinge sind aufgrund zahlreicher bewaffneter Konflikte schon da und kommen nicht erst, weil Angela Merkel sie rief. Und wenn im Sommer alle europäische Landgrenzen dicht sind, und die Migranten wieder verstärkt den lebensgefährlichen Weg über das Mittelmeer nehmen, wird das Massensterben ungeahnte Ausmaße annehmen. Ist das etwa mit bürgerlichen Werten vereinbar?

Man kann von einem öffentlich-rechtlichen Sender erwarten, dass er die freie Meinungsbildung fördert, das Für-und Wider abgewägt und unterschiedliche Stimmen zu Wort kommen lässt, statt mit Suggestionen Meinung zu machen.

 

 

25. Februar 2016 von Christine Horz
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