ARD entschuldigt sich öffentlich – und wenig überzeugend – für Ukraine-Berichterstattung
Am Mittwoch, 1.10.2014, reagierte die ARD endlich auf die Kritik des Publikums an der Berichterstattung über die Ukraine-Krise, in dem der Sender öffentlich die nachweislich fehlerhafte und unsachgemäße Berichterstattung vom 20. Mai 2014 bedauerte. Das im Blog des Chefredakteurs Gniffke und dann zu später Stunde in den Tagesthemen am Mittwoch ausgestrahlte Dementi (Min 20:44) wirkt allerdings „gezwungen und erzwungen“, wie auch die taz berichtet.
Nach langer Vorrede des Tagesthemen-Redakteurs Thomas Roth über die Schwierigkeiten der Korrespondenten, Informationen in Krisengebieten „korrekt einzuordnen“, bedauerte er, dass bei der Ukraine-Berichterstattung vom 20. Mai. (!) „ein Fehler unterlaufen “ sei, was der Autor des Berichts, Udo Lilischkies, „uns gestern abend mitgeteilt hat“.
Dass es nicht nur ein Fehler war, zeichnet ein Artikel in Telepolis nach. Für den Murks in der Berichterstattung gibt es etliche Beispiele – und er geht offenbar weiter: die betreffende Tagesthemen-Sendung vom 20. Mai wurde aus der ARD-Mediathek entfernt. Zudem wirkt das Dementi vom Mittwoch, als sei der Fehler intern in der ARD aufgefallen. Die scheinbar zeitnahe öffentliche Transparenz wirkte dadurch wie eine umgehende Reaktion der ARD – obwohl die tagesaktuellen Informationssendungen des Ersten die Stimmen des kritischen Publikums mehr als viereinhalb Monate ausgesessen hatten.