#Jugendangebot: #ARD und #ZDF helfen Facebook, Youtube und Co.

Das Junge Angebot von ARD & ZDF, aka Jugendkanal, soll nun doch weitgehend auf Drittplattformen ausgestrahlt werden, wie der Branchendienst Digitalfernsehen berichtet. Will heißen: das geplante Angebot für die junge Zielgruppe findet ausschließlich online statt und wird dort über Youtube sowie soziale Netzwerke wie Facebook verbreitet. Damit wenden sich die Öffentlich-Rechtlichen gegen die mehrheitliche Empfehlung der Teilnehmer eines öffentlichen Konsultationsverfahrens. Auch der Publikumsrat hatte an daran teilgenommen.

Wir forderten damals, das Junge Angebot sei „unbedingt auch über eigene, nicht-kommerzielle und frei zugängliche Plattformen auszuspielen. Es kann nicht sein, dass Beitragszahlende zwingend bei Facebook, Youtube etc. registriert sein müssen, um öffentlich-rechtliche Inhalte abrufen zu können, die sie mitfinanziert haben. NutzerInnen sollten die Wahlmöglichkeit haben, ob sie das Angebot über kommerzielle oder nicht-kommerzielle Auspielwege nutzen möchten.“

Für die Anstalten ist es sinnvoll, in sozialen Netzen präsent zu sein. Viele Jugendliche nutzen die Netzwerke – noch, muss man sagen, denn laut einer Studie verlassen sie Facebook in Scharen. Dennoch sollten ARD & ZDF dafür Sorge tragen, das aus Rundfunkbeiträgen finanzierte Angebote auf unabhängigen Plattformen zur Verfügung stehen, die sich nicht der US-Gerichtsbarkeit unterwerfen. Und das geschieht, denn die Netzwerke sind in den USA registriert.  ARD & ZDF helfen Facebook, Youtube und Co. , ihre Datensammlung auf die Nutzer öffentlich-rechtlicher Inhalte auszuweiten.  Sie sind des weiteren auf den US-Patriot Act verpflichtet, müssen also ihre Nutzerdaten den US-Geheimdiensten zur Verfügung stellen. (Es bleibt noch abzuwarten, ob die Neuauflage von Save Harbour, Privacy Shield, sowie bilaterale Abkommen mit den Netzwerksbetreibern tatsächlich dazu führen, dass US Firmen Rechenzentren für europäische Daten in Europa ausbauen).

Die BBC macht es mit ihrem überaus erfolgreichen iplayer vor – BBC-eigene Plattform, eigenes Abruftool.  Zwar solle eine eigener Player für das Jugendangebot entwickelt werden, doch Florian Hager (ZDF), Gründungsgeschäftsführer des Jugendangebots, räumte ein, dass der wohl nicht zum Sendestart am 1. Oktober fertig sei.

Es scheint, dass die Nutzerfreundlichkeit auch im jungen Angebot wieder mal das Letzte ist, an was die Macher denken.

 

04. Februar 2016 von Christine Horz
Kategorien: Allgemein | Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert