#ZDF: Chefredakteur Frey fordert mehr Einbindung des Publikums. Aber welches?

Der Chefredakteur des ZDF, Peter Frey, rechtfertigt in einem Artikel in Die Zeit, der auch im Presseportal des Senders steht, die Berichterstattung des ZDF.

Zunächst kommt er dem von PEGIDA u.a. geäußerten Vorwurf entgegen, der Sender hätte regierungskonform, sprich: zu zahm über Flüchtlinge berichtet – und dabei versteigt er sich gehörig. Das ZDF hätte „von Beginn an über problematische Aspekte der Flüchtlingskrise berichtet. Grundsätzliche Fragen der Integration waren immer ein Thema, zum Beispiel lief schon im September vergangenen Jahres eine „ZDFzoom“-Dokumentation über islamische Parallelwelten.“ Später im Text wird dann klar, worauf sich der Verweis auf islamische Parallelwelten beziehen soll – auf die Täter von Köln. „Eine Welle der Berichterstattung folgte: über Frauenbilder, Gewalt, Antisemitismus, die kulturellen Aspekte der Integration..“ Mehr oder weniger offensichtlich wird hier pauschal die Religionsgruppe der Muslime als sexistisch, frauenfeindlich und antisemitisch diffamiert und als grundsätzlich kulturell fremd charakterisiert.

Geschickt appeliert Frey, diese Gruppe in den Medien auch zu benennen, ohne es selbst zu tun: „Wenn hinter Verbrechen regelmäßig Tätergruppen einer bestimmten Herkunft stehen, dann muss man diese benennen. Dann muss man sich auch mit Tabus auseinandersetzen.“

Und über den Pressekodex hinwegsetzen? Noch ist nicht bekannt, wer die Täter genau sind, was ihre Motive waren. Aber gut: sollten dann nicht auch die Herkünfte der regelmäßig verübten Gewalttaten gegen Frauen von den überwiegend deutschstämmigen Männern genau so thematisiert werden – mit Nennung ihrer Weltanschauung, ihres Frauenbildes und ihrer Einstellung zum Judentum? Absurd.

Als Beleg für die umfassende Berichterstattung des ZDF gilt Peter Frey auch, dass man doch schließlich Pegida und AfD-Vertreter zu Talksendungen eingeladen hätte.

Zumindest erkennt Frey: „Die Vermittler [gemeint sind die Medien] müssen raus aus den Studios und sich um ihr Publikum bemühen.“

Angesichts dieses Zeitungsbeitrags stellt sich die Frage, welches Publikum Peter Frey eigentlich genau meint.

 

04. Februar 2016 von Christine Horz
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