#Fussballrechte: Kritik von Wirtschaftsliberalen wird lauter

Die Kritik an der Dominanz des Fussballs in der Sportberichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen nimmt zu. In einem Artikel der FAZ  wird vor allem die Perspektive der ausgewiesenen Beitragsgegner  eingenommen, wie dem Verband privater Rundfunkanbieter (VPRT), der selbstverständlich die Interessen seiner Mitglieder, der kommerziellen Rundfunksender, vertritt.  Auch Justus Haucap  kommt zu Wort, der von Verschwendung spricht.  Haucap war Mitautor eines Papiers, mit dem er vergangenes Jahr die Privatisierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks forderte. Gut zu wissen ist allerdings, dass dieses „Gutachten“ von der wirtschaftsliberalen, FDP-nahen Lobbygruppe Prometheus-Institut in Auftrag gegeben wurde. Auch das Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesfinanzministeriums findet in dem FAZ Beitrag von Michael Ashelm und Henning Peitsmeier Erwähnung, das sich dafür ausspricht, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk nur noch eine Ergänzungsfunktion zum kommerziellen Rundfunk haben sollte (was derzeit verfassungswidrig ist).

Nun ist es durchaus angebracht, die Vergabe von Fussballrechten, die hohen Summen die damit verbunden sind sowie die Abhängigkeitsstrukturen, die zwischen Sender und Clubs entstanden sind in Frage zu stellen. Wenn sich aber die Kritik aus einseitigen (kommerziellen) Interessen speist, wird sie schnell unglaubwürdig – ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Hier sind auch die Zuschauer gefordert, stärker mitzudenken, damit sich – neben den unabhängigen Wissenschaftlern – eine weitere Interessengemeinschaft formiert, die jenseits von Polemik und Wirtschaftsinteressen die Öffentlich-Rechtlichen mahnt, im Hinblick auf die Sportberichterstattung transparenter, sparsamer und vielfältiger zu werden.

29. August 2016 von Christine Horz
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