#ZDFStaatsvertrag: Dissertation beleuchtet die Causa Brender
Die verhinderte Wiederwahl des damaligen ZDF-Chefredakteurs Nikolas Brender ist der Ausgangspunkt, der zur Novellierung des ZDF-Staatsvertrags führte, und der dafür sorgt, dass fortan weniger Politiker in den Gremien öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten sitzen dürfen. Nach einer Intervention konservativer Politiker, angeführt vom hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch – 2009 stellvertretender Vorsitzender im ZDF Verwaltungsrat, wurde Brenders Vertrag nicht verlängert. Daraufhin hatten Rheinland-Pfalz und Hamburg eine Normenkontrollklage beim Verfassungsgericht eingereicht und die Dinge nahmen ihren Lauf.
In ihrer Dissertation geht Inga Wagner nun detailliert auf die Hintergründe dieses Polit-Thrillers ein. Wie der Tagesspiegel berichtet, musste Brender demnach weichen, weil er durch sein Handeln die jahrzehntelange Dominanz konservativer Politiker auf Entscheidungen im ZDF brach. Insofern dürfte es sich bei der Studie um eine wichtige Aufarbeitung der Hinterzimmerpolitik in der Medienaufsicht und ihrer (unbeabsichtigten) öffentlichen Wirkung handeln.